Unsere Patronin

Die Heilige Maria Magdalena

Kirchenfenster Hl. Maria Magdalena

„Magdalena“ ist bei der biblischen Frauenfigur nicht direkt Personenname, sondern eine Herkunftsbezeichnung und bedeutet „aus Magdala kommend“.

Es ist nicht möglich, eine lückenlose Biographie der Heiligen zu konstruieren, zumal sie in der Bibel namentlich nur bei der Kreuzigung und am Ostermorgen erwähnt wird. Außerdem setzen Liturgie, Legenden, Volksfrömmigkeit und die Kunst Maria Magdalena oft mit Maria aus Bethanien, der Schwester des Lazarus und der Martha, sowie der öffentlichen Sünderin, die Jesus die Füße wusch und salbte, gleich. Diese Gleichsetzung mit der Sünderin hat ihren Ursprung wohl unter anderem darin, dass in Lukas 16,9 geschrieben steht, Jesus habe Maria von Magdala sieben Dämonen ausgetrieben.

Nach ihrer Heilung gehörte Maria Magdalena der Gruppe der Frauen an, die Jesus unterstützten, ihm nachfolgten und ihn auf seinem Leidensweg begleiteten. So wird zum Beispiel in Johannes 19,25 erwähnt, dass sie mit Maria, der Mutter Jesu, Elisabeth, der Cousine Marias, dem Lieblingsjünger Johannes sowie der Frau des Kleophas unter dem Kreuze stand. Maria Magdalena ließ Jesus somit auch auf seiner letzen Leidensstation nicht allein. Ihr Mut und ihre Treue können uns Vorbild sein.

In allen Evangelien ist sie darüber hinaus auch die erste, die von der Auferstehung Jesu erfährt: Ihr erscheint der Auferstandene zuerst. In den synoptischen Evangelien Markus, Matthäus und Lukas macht sie sich drei Tage nach Jesu Tod gemeinsam mit anderen Frauen frühmorgens auf den Weg, um nach dem Grab zu sehen beziehungsweise um den Leichnam Jesu zu salben, als ihr ein Engel bei dem leeren Grab erscheint und die frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu mitteilt. Auch erscheint Jesus den Frauen persönlich und gibt ihnen den Auftrag, die Kunde von seiner Auferstehung weiterzusagen.

Nach der Schilderung des Evangelisten Johannes macht Maria Magdalena sich zur Salbung des Leichnams Jesu allein auf den Weg. Ihre Reaktion beim Anblick des leeren Grabes, ein Weinen vor Ratlosigkeit, scheint zutiefst menschlich. Maria Magdalena versucht nicht, etwas mit dem Verstand zu begreifen, das rational nicht erklärbar ist, sondern lässt sich im Herzen berühren. So erst kann sie auch an die Auferstehung glauben: Sie ist nicht blind, als Jesus ihr erscheint, sondern sie erkennt ihn, als er sie bei ihrem Namen nennt – Und sie glaubt. Hierin kann sie uns ebenfalls Beispiel sein, denn Gott hat auch jede einzelne von uns in der Taufe bei ihrem Namen gerufen.

Maria Magdalena bekommt von Jesus die Aufgabe, seine Auferstehung zu verkündigen und Zeugnis darüber abzulegen. Als Christen sind wir hierin auch heute noch in unseren Glauben gefordert.

All diese Eigenschaften Maria Magdalenas – ihr Mut, ihre Treue und ihr Glaube, aber auch ihre Furcht und ihr Weinen – zeichnen das Bild einer sympathischen und menschlichen Frau. Darüber hinaus ist sie Schutzpatronin der SchülerInnen, StudentInnen und der Frauen.

Aus diesen Gründen haben wir uns dafür entschieden, den Namen „Maria Magdalena“ zu tragen.